Erfolgreiches Fahrradhausprojekt der Bezirksvertretung Innenstadt West und des VCD
Private, überdachte und abschließbare Fahrradhäuser mit Platz für 12 Räder stehen im Hof, auf breiten Bürgersteigen oder an anderen geeigneten Stellen. Seit 2001 wird fast jedes Jahr ein neues Fahrradhaus an die Nutzer übergeben. Die müssen sich gehörig anstrengen, denn ein Häuschen wird erst beantragt und errichtet, wenn 10 Interessenten beisammen sind.
Die Menschen sollen durch bequeme und sichere Unterbringung ihres Rades motiviert werden, mehr und öfter damit zu fahren. Radfahrern, die ihr Zweirad draußen, in verwinkelten Kellern und Fluren oder auf dem Balkon abstellen mussten, wird mit Hilfe des Fahrradhauses die Nutzung erleichtert; sie fahren nach eigenen Angaben deutlich häufiger Rad als zuvor. In Dortmund soll nach dem „Masterplan Mobilität 2004“ der Radverkehrsanteil von 6 auf 15 Prozent gesteigert werden.
Die Häuser werden zu zwei Dritteln (ca. 5500 € pro Haus) von der Bezirksvertretung und einem Drittel (ca. 2000 €) von den Nutzern finanziert. Unterhalt und Versicherung zahlen und organisieren dann die Nutzer als GbR. Die Stadt Dortmund hat keine Folgekosten.
Die Bezirksvertretung Innenstadt-West fördert die Fahrradhäuser finanziell und hat den VCD mit der Durchführung des Fahrradhaus-Projektes beauftragt. Die zukünftige Förderung bei weiterer Nachfrage ist gesichert.
Der VCD Dortmund-Unna als Ideengeber, Gestalter und Organisator des Projekts verhandelt mit der Stadt Dortmund und organisiert den Kauf und die Aufstellung der Fahrradhäuser. Um sich Verhandlungen mit den Nutzergruppen zu ersparen, akzeptiert die Stadt nur den VCD als Vertragspartner für die Gestattungen. Der VCD ist Träger aller privaten Fahrradhäuser. Zuletzt wurden die Verträge mit den Nutzergruppen erstellt, damit Unterhalt, Abschreibung sowie Nutzungsrechte- und pflichten geordnet sind. Musterverträge, Formulare, Broschüren und freie Plätze in bestehenden Häusern sind im Internet abrufbar. (www.vcd-dortmund.de)
Das Tiefbauamt der Stadt Dortmund gestattet die Fahrradhäuser im öffentlichen Raum äußerst unbürokratisch, kooperativ und kostenlos. Die Parkplatznot der Fahrradfahrer wird so ernst genommen, dass auch mal ein PKW-Parkplatz geopfert wird.
In Dortmund gibt es acht Fahrradhäuser mit über 90 Nutzern. Das Projekt wurde von der Stadt mit dem Agenda-Siegel und 2006 bei „best for bike“ mit einem zweiten Platz gewürdigt.
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