Anschreiben
Sehr geehrte Damen Hen!
Hiermit bewerben wir uns um den
Preis „best for bike 2006“ in der Kategorie „Fahrradfreundlichste
Entscheidung des Jahres 2006“. Nach Ihrer Checkliste haben wir das
Projekt in der Dateianlage beschrieben.
„Das Fahrradparkhaus vor der Haustür - Förderung des Alltagsradverkehrs in Dortmund“
Dortmund
galt jahrzehntelang als wenig fahrradfreundlich, die Platzierungen beim
ADFC-Fahrradklimatest zeigten es regelmäßig. Seit knapp zehn Jahren
ändert sich dies. 2005 lag Dortmund bei Städten über 200 000 Einwohner
schon auf Platz 17. Der Rat der Stadt Dortmund möchte den
Radverkehrsanteil von 6 auf 15 Prozent erhöhen und sich 2006 um die
Mitgliedschaft in der „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Städte
NRW“ bewerben.
Der Preis sollte an die drei Hauptakteure, die das Projekt tragen, verliehen werden:
• Den Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Dortmund-Unna als Ideengeber, Gestalter und Organisator des Projekts, • Die Bezirksvertretung Dortmund Innenstadt-West als Beschlussorgan und Geldgeber Geschäftsführer: Karl-Walter Hollmann Tel. 0231 5022904 • Das Tiefbauamt der Stadt Dortmund als Genehmigungsbehörde. Fahrradbeauftragter: Rüdiger Hartmann Tel. 0231 5022522
Für den VCD Mit freundlichen Grüßen
Stefan Malcher, Vorsitzender
Ansprechpartner des VCD für das Fahrradhausprojekt: Manfred Krüger-Sandkamp Tel. 0231 / 103358 E-Mail: MKruegerS(at)aol.com
Projektbeschreibung
DasFahrradparkhaus vor der Haustür Förderung des Alltagsradverkehrs in Dortmund
In
Innenstadtvierteln finden Radfahrer oft vor oder im eigenen Haus keinen
sicheren Abstellplatz. Die Lösung: Private, überdachte und
abschließbare Fahrradhäuser mit Platz für 12 Räder stehen im Hof, auf
breiten Bürgersteigen oder an anderen geeigneten Stellen. Ein Häuschen
wird erst beantragt und errichtet, wenn genug Interessenten beisammen
sind.
350 Fahrradhäuser sind seit Ende der 80er Jahre in
Hamburger Wohnvierteln aufgestellt worden, um den Innenstadtbewohnern
ohne Unterstellmöglichkeit das Radfahren zu erleichtern. So gut
das Projekt mehr als ein Jahrzehnt funktionierte, die Übertragung in
eine andere Stadt wurde nie angestrebt und bis 2002 nicht erreicht. Es
gab kaum Aufzeichnungen über das praktische Vorgehen. In Dortmund
ist es dem VCD gelungen, die Hamburger Fahrradhäuser neu einzuführen
und gleichzeitig Strategien und Voraussetzungen zu dokumentieren, um
solche Projekte bundesweit zu ermöglichen. Die Menschen sollen
durch bequeme und sichere Unterbringung ihres Rades motiviert werden,
mehr und öfter damit zu fahren. Radfahrern, die ihr Zweirad draußen, in
verwinkelten Kellern und Fluren oder auf dem Balkon abstellen mussten,
wird mit Hilfe des Fahrradhauses die Nutzung erleichtert; sie fahren
nach eigenen Angaben deutlich häufiger Rad als zuvor. In Dortmund soll
nach dem „Masterplan Mobilität 2004“ der Radverkehrsanteil von 6 auf 15
Prozent gesteigert werden. Die Häuser werden zu zwei Dritteln (4000
€ pro Haus) von der Bezirksvertretung und einem Drittel (1800 €) von
den Nutzern finanziert. Unterhalt und Versicherung zahlen und
organisieren dann die Nutzer. Die Stadt Dortmund hat keine Folgekosten.
Die Bezirksvertretung Innenstadt-West
als Beschlussorgan und Zuschussgeber hat im Mai 2001 beschlossen,
zunächst drei Fahrradhäuser finanziell zu fördern und den VCD mit der
Durchführung des Fahrradhaus-Projektes beauftragt. Seit 2001 wurden
24000 Euro für 6 Fahrradhäuser bereitgestellt. Die zukünftige Förderung
bei weiterer Nachfrage ist gesichert.
Der VCD Dortmund-Unna
als Ideengeber, Gestalter und Organisator des Projekts hat die BV vor
ihrem Förderbeschluss über das Hamburger Vorbild informiert. Der VCD
suchte nach Interessenten, verhandelte mit der Stadt Dortmund und
organisierte den Kauf und die Aufstellung der Fahrradhäuser. Um
sich Verhandlungen mit den Nutzergruppen zu ersparen, akzeptiert die
Stadt nur den VCD als Vertragspartner für die Gestattungen. Der VCD ist
Träger aller privaten Fahrradhäuser. Zuletzt wurden die Verträge mit
den Nutzergruppen erstellt, damit Unterhalt, Abschreibung sowie
Nutzungsrechte- und Pflichten geordnet sind. Musterverträge, Formulare
und Broschüren sind im Internet abrufbar. (www.vcd-dortmund.de)
Das Tiefbauamt der Stadt Dortmund
gestattete die Fahrradhäuser im öffentlichen Raum äußerst
unbürokratisch, kooperativ und kostenlos. Die Parkplatznot der
Fahrradfahrer wird so ernst genommen, dass auch mal ein PKW-Parkplatz
geopfert wird.
In Dortmund gibt es sieben Fahrradhäuser mit
ca. 75 Nutzern. Das Projekt wurde von der Stadt mit dem Agenda-Siegel
gewürdigt und von anderen Innenstadtbezirken übernommen. Es kann im Prinzip in jede Großstadt übertragen werden, wenn • der politische Wille zur Förderung des Radverkehrs eine Mehrheit hat, • sich ein freier Träger für die Betreuung des Projekts und • interessierte Bürger finden, die bereit sind, Geld und Engagement einzusetzen, damit sie öfter und bequemer Radfahren können.
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