Was den Schülerinnen und Schülern im VRR ihr Schoko-Ticket, ist den Kindern im Kreis Unna das FlashTicket bzw. das FlashTicket-Plus. Seit es 2004 eingeführt worden ist, hat es sich zu einem echten Renner entwickelt, durchaus zu Recht.
So können die Kinder mit dieser Jahreskarte entweder in ganz Ruhr-Lippe und darüber hinaus auch in Hagen, Dortmund und in Teilen vom EN-Kreis fahren oder sie wählen den nördlichen Geltungsbereich mit den Kreisen Unna, Soest, Warendorf, Coesfeld und der Stadt Münster. Für nur 8,10 Euro im Monat ist das eine ziemlich grenzenlose (Freizeit-)Mobilität, denn die Fahrkarte gilt – wie das Schoko-Ticket – in allen Bussen und Nahverkehrszügen.
Gegenwärtig gibt es zwei Arten des FlashTickets: 1. für die anspruchsberechtigten Kinder gibt´s das FlashTicket-Plus, das ganztägig, also auch für die Fahrt zur Schule gilt, 2. für die nicht Anspruchsberechtigten gibt´s das einfache FlashTicket. Dieses gilt wochentags erst ab 14 Uhr, kann also nicht für den Schulweg genutzt werden.
Was fehlt, ist ein FlashTicket für solche Schüler, die zwar keinen Fahrkartenanspruch haben, in der Regel weil ihr Schulweg unterhalb der 3,5-Kilometer-Grenze (5 Kilometer für die Sekundarstufe II) liegt, aber dennoch mit dem Bus zur Schule fahren (wollen), also die Gruppe der Selbstzahler. Diesen Kindern bleibt nur die bisherige Schülermonatskarte zum Preis von mindestens 25,10 Euro (Preisstufe 1 im Abo) bei viel geringerer Gültigkeit (nur das eigene Tarifgebiet). Zwar könnten sie einfach ein FlashTicket für 8,10 Euro dazukaufen, dann aber liegen die Gesamtkosten schon bei mindestens 33,20 Euro. Zum Vergleich: das Schoko-Ticket im VRR kostet nur 24 Euro.
Die offizielle Begründung für diese Tariflücke lautet, die vorhandenen Busse könnten überfüllt werden, weitere wären erforderlich und das wäre zu teuer. Dieses Argument ist nicht nur äußerst fragwürdig, es verkennt auch einen wichtigen Punkt. Wenn sie nicht sowieso schon Bus fahren, werden diese Kinder häufig von den Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht und sind so Teil des täglichen morgendlichen und mittäglichen Verkehrschaos rund um die Schulen und auf den Zufahrtsstrecken, ein Chaos, in dem auch die Schulbusse stecken und dort Zeit und Geld verschwenden.
Aus VCD-Sicht sollte deshalb – analog zum Schoko-Ticket – das ansonsten gute FlashTicket-Angebot um eine Variante erweitert werden, mit dem selbstzahlende Schüler für ca. 25 Euro auch ein ganztägig geltendes FlashTicket (nennen wir es FlashTicket-S) kaufen können, mit dem sie nicht nur in der Freizeit, sondern auch zur Schule fahren können. Albrecht Buscher
Weitere Informationen zu Preis, Gültigkeit des FlashTickets etc. gibt es unter www.flashticket.de . FlashTicket Hotline 01803 / 50 40 32
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