Seit
Mitte Oktober 2005 gibt es in Dortmund ein nochmals ausgedehntes
Angebot an Nachtexpress-Linien quer durch die ganze Stadt und auch
darüber hinaus.
Castrop-Rauxel, Waltrop und Datteln im
Nordwesten und Schwerte im Südosten sind jetzt per Nachtexpress
erreichbar. Und auch in Dortmund ist das Angebot deutlich vielfältiger:
Gab es bisher nur die Verbindungen von der Reinoldikirche in nahezu
alle Vororte, so gibt es jetzt auch die bisher vermissten
Querverbindungen. Zudem wurde auf einigen Linien der Takt auf 30
Minuten verdichtet, auf anderen Strecken ergänzen sich zwei Linien zum
30-Minuten-Takt.
Bei der Gesamtschau fällt es schwer, noch ein
Haar in der Suppe zu finden. Der Wermutstropfen der ganzen
Netzüberplanung findet sich denn auch nicht im neuen Nachtnetz, sondern
im ebenfalls neuen Abendnetz, das in etwa den Zeitraum von 20.00 bis
24.00 Uhr abdeckt. Dort wurden in verschiedenen Bereichen jeweils
mehrere Linien zu einer Linie zusammengelegt und/oder die Takte
ausgedünnt, primär aus Kostengründen. Für die Fahrgäste bedeutet dies
in aller Regel sowohl längere Fahr- als auch längere Wartezeiten. Auch
vor dem Stadtbahnnetz hat die Ausdünnung nicht Halt gemacht, so fährt
die U 49 ab ca. 21 Uhr nur noch alle halbe Stunde, für die U 46 konnte
die gleiche Planung durch die Bezirksvertretung gerade noch abgewendet
werden, dort ist es somit beim gewohnten 15-Minuten-Takt geblieben.
Alles andere wäre für eine Großstadt auch ziemlich blamabel gewesen.
Es
bleibt zu hoffen, dass bei den künftigen Fahrplan- und Netzplanungen
weiter an erster Stelle die Fahrgastwünsche und -belange stehen und
nicht der Rotstift ein weitestgehend gutes Bus- und Bahn-Angebot kaputt
macht. Albrecht Buscher
|