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Im nun nach langer Bearbeitungszeit vorgelegten Entwurf für den Nahverkehrsplan der Stadt Dortmund erkennt der Kreisverband Dortmund-Unna des umweltorientierten Verkehrclubs Deutschland (VCD) Licht, aber auch Schatten. In seiner Stellungnahme, die der Verkehrsclub gemeinsam mit der Ortsgruppe Dortmund des BUND verfasst und eingereicht hat, hebt der VCD positiv hervor, dass - anders als in einigen Städten und Kreisen der Nachbarschaft - in Dortmund kein Kahlschlag bei Bussen und Bahnen geplant sei und der Nahverkehrsplan auch nicht zuvorderst unter der Maßgabe erstellt wurde, zu sparen. „Aus unserer Sicht stellt der vorgelegte Entwurf eine gute Grundlage für die Weiterentwicklung des ÖPNV in Dortmund dar", lobt VCD-Vorstand Christian Lamker, der die siebenseitige Stellungnahme des Verbandes federführend verfasst hat. Die finanziellen Zwänge, unter denen Dortmund derzeit und auch absehbar steht, sieht der VCD durchaus. „Trotz knapper Kassen muss aber ein guter öffentlicher Nahverkehr gerade aus Gründen von Klimaschutz und Daseinsvorsorge eine hohe Bedeutung einnehmen", heißt es in dem Papier von VCD und BUND.
Insofern gibt es auch einige Kritik am vorgelegten Plan. So hätte sich der VCD grundsätzlich eine stärkere Einbettung in die Landes- und Regional- sowie in die weitere Stadtentwicklungsplanung gewünscht. Im Detail mahnt der VCD besonders eine bessere Verknüpfung des Bus- und Bahnnetzes in die Nachbarstädte an. Namentlich nennt der Verkehrsclub dabei Verbindungen über Lütgendortmund nach Bochum, über Schanze nach Herdecke, über Grevel und Lanstrop Richtung Lünen sowie über Derne bis Lünen-Süd. Gerade hier werde „viel Potenzial an das Auto verschenkt", bedauert Lamker, denn „die Lebenswelt vieler Menschen endet immer seltener an der Stadtgrenze". Ganz konkret wird die Verlängerung der Buslinie 450 über den Haltepunkt Schanze hinaus nach Herdecke Mitte vorgeschlagen. Als Ziel sollte in die Planung des Busnetzes aufgenommen werden, „die Verbindungen in den Randbereichen sowie über die Stadtgrenze hinaus sowohl zum nächsten Stadtteilzentrum, aber insbesondere auch in die Innenstadt zu prüfen", fordert der VCD daher in seiner Stellungnahme.
Weiter macht sich der VCD für spätere Fahrten des Nachtexpresses an Werktagen auch nach 0.45 Uhr stark - „so wie sie „in Städten vergleichbarer Größenordnung wie Essen existieren". Auch mehr Busspuren und konkrete Planungen für die Beschleunigung des Busnetzes stehen auf dem Wunschzettel des Verbandes, ebenso eine bessere ÖPNV-Anbindung für die Thier-Galerie. Überprüft werden sollte beim Nachtexpress die Haltestellensituation an der Reinoldikirche, auch wirft der VCD die Frage auf, ob der Platz als einziger Knotenpunkt für alle Nachtexpress-Linien noch geeignet ist.
Bei der Stadtbahn mahnt der VCD den zügigen barrierefreien Ausbau der U47-Haltestellen an der B1 an. Den Blick wendet der Verein dabei besonders auf die Zugänge, denn viele Fahrgäste würden anstelle der mit Umwegen verbundenen Fußgängerbrücken verbotswidrig die B1-Fahrbahn überqueren. Begrüßt werden vom VCD die Pläne zur Verlängerung der U49 bis Wellinghofen; gut kommt beim Verkehrsclub die Überlegung der Stadt an, auf die im Betrieb teure Tunnellösung zu verzichten und stattdessen die U49 an der Zillestraße enden zu lassen.
Ein wenig ärgerlich findet der VCD, dass sich die Stadt mehr als drei Jahre (statt geplanter drei Monate!) für den Entwurf des Nahverkehrsplanes Zeit gelassen hat, von den häufig nur ehrenamtlich arbeitenden Verbänden eine Stellungnahme jedoch binnen gut sechs Wochen über die Weihnachtszeit eingefordert hat. Die Frist haben VCD und BUND selbstredend dennoch eingehalten und ihre Stellungnahme am Montagabend eingereicht.
Ansprechpartner: Lorenz Redicker, Tel: 0179 515 98 34
Christian Lamker, Tel: 0160 444 04 10
>> Bericht bei Radio 91.2 vom 15.1.2914
>> Diese Presseerklärung als pdf
>> Stellungnahme des VCD und BUND zum NVP
>> Stellungnahme des Fuss e.V. zum NVP
>> Download des NVPs bei Stadt Dortmund (17,7 MB)
>> Auszug: Geplante Maßnahmen (2 MB)
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