Bei den Preisen für Busse und Bahnen tut sich Einiges in Dortmund und dem Kreis Unna. Ein Überblick von Gastautor Oliver Stieglitz vom Fahrgastverband Pro Bahn NRW.
Mein Ticket
Zum Jahr 2013 plant der VRR die Einführung des Sozialtickets als Regelangebot zum Preis von 29,90 Euro für kreisfreie Städte. Das Angebot ist an die Bereitstellung der entsprechenden Landesförderung gekoppelt. Um Inhaber des Sozialtickets nicht zu diskriminieren, bekommt das Sozialticket den neuen Namen „Mein Ticket“. Das 2011 eingeführte VRR-Sozialticket für Bezieher von Arbeitslosen- und Sozialgeld sowie Geringverdiener läuft Ende 2012 aus. Im Juni gab es verbundweit 47.300 Kunden. Nicht alle VRR-Städte haben mitgemacht, auch Dortmund hatte mit seinem 9-Uhr-Sozialticket einen Sonderweg gewählt.
Zurück in die Zukunft mit dem Zusatzticket
Mit dem Zusatzticket hatte der VRR ursprünglich ein sehr kundenfreundliches weil einfaches Angebot entwickelt: Wer über den Geltungsbereich seiner Monatskarte hinausfuhr, konnte je Fahrt ein Zusatzticket lösen. Es diente auch als Aufpreis 1. Klasse oder zur Fahrradmitnahme. Seit Januar gibt es nun zwei Zusatztickets: ein „kleines“ für Fahrten mit Monatskarten in eine Nachbarstadt (2,40 Euro) und ein „großes“ für weitere Fahrten, Fahrradmitnahme und 1.-Klasse-Nutzung (3,50 Euro). Diese Differenzierung hat sich nicht bewährt und wird rückgängig gemacht. Ab 1. Januar 2013 gibt es wieder nur ein Zusatzticket für 3 Euro. Neu ist der Rabatt auf das Vierer-Zusatzticket (10,80 Euro, also 2,70 Euro je Fahrt). Im Jahr 2011, vor der Aufspaltung, kostete ein Zusatzticket 2,60 Euro.
VRR: Niederrhein-Integration
Seit dem 1. Januar 2012 ist der Niederrhein als Region Nord Teil des VRR-Tarifgebiets. Dortmund und die VRR-Brückenköpfe im Kreis Unna gehören zur Region Süd. Damit bleibt hier bei Fahrten in den Preisstufen A bis D alles beim Alten: Wie bisher kann der Ticket-2000-Inhaber nach 19 Uhr sowie samstags, sonn- und feiertags im erweiterten Geltungsbereich fahren, hier also in der Region Süd. Für Fahrten zwischen den Regionen Nord und Süd wurde eine neue Preisstufe E eingeführt. Der Kreis Unna wurde von der Preisstufe E allerdings ausgenommen. Das ist zwar unglücklich, bedeutet aber keine Verschlechterung, da bei Fahrten aus dem Kreis Unna an den Niederrhein weiterhin der NRW-Tarif gilt. Bahncard-Kunden wird es freuen.
Der VRR plant für 2014 eine größere Tarifreform. Hier sind VCD und Pro Bahn eingebunden, da beide Verbände als ständige Gäste ohne Stimmrecht im VRR-Ausschuss für Tarif und Marketing vertreten sind. Die Fahrgastverbände werden sich unter anderem dafür einsetzten, dass das gesamte VRR-Ticketsortiment in den VRR-Gemeinden des Kreises Unna verkauft und anerkannt wird.
Westfalentarif
In Westfalen gibt es heute fünf Gemeinschaftstarife. Neben dem Ruhr-Lippe-Tarif, der u.a. im Kreis Unna und dem Märkischen Kreis gilt, sind dies der Münsterland-Tarif, der VGWS-Tarif in Südwestfalen sowie der 6er und der Hochstifttarif in Ostwestfalen. Der Ruhr-Lippe-Tarif gilt auch für alle Fahrten aus dem Ruhr-Lippe-Raum nach Dortmund (und in den östlichen VRR-Raum).
Im Rahmen des Gesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr in Nordrhein-Westfalen werden diese fünf Tarife zu einem neuen Westfalentarif zusammengefasst. Die bisher geltende Anerkennung des Ruhr-Lippe-Tarifs soll auch für den Westfalentarif gelten. Dann würde es weiterhin in Dortmund und den anderen oben genannten Gemeinden zwei Verbundtarife geben: den VRR-Tarif und den Westfalentarif. Die Bedeutung des Westfalentarifs liegt für Dortmund als westfälisches Oberzentrum vor allem in der Erreichbarkeit aus dem Umland. Heißt: Vom Westfalentarif profitieren die für Dortmund wichtigen Einpendler und Citybesucher. Zuständig für die Integration Dortmunds in den Westfalentarif ist zunächst der VRR, der dieser Entwicklung positiv gegenüber steht. Für Bus- und Bahnfahrer in Dortmund und dem Kreis Unna wird es also in den nächsten Jahren immer wieder Tarifänderungen geben. In der VCD-LAG (Landesarbeitsgemeinschaft) Ruhr besteht die Chance, sich früh darüber zu informieren und an der einen oder anderen Stelle Verbesserungen für die Fahrgäste zu erreichen. Oliver Stieglitz
VRR:
Niederrhein-Integration
Seit dem 1. Januar 2012 ist der Niederrhein als Region Nord
Teil des VRR-Tarifgebiets. Dortmund und die VRR-Brückenköpfe im Kreis Unna
gehören zur Region Süd. Damit bleibt hier bei Fahrten in den Preisstufen A bis
D alles beim Alten: Wie bisher kann der Ticket-2000-Inhaber nach 19 Uhr sowie
samstags, sonn- und feiertags im erweiterten Geltungsbereich fahren, hier also
in der Region Süd. Für Fahrten zwischen den Regionen Nord und Süd wurde eine
neue Preisstufe E eingeführt. Der Kreis Unna wurde von der Preisstufe E
allerdings ausgenommen. Das ist zwar unglücklich, bedeutet aber keine
Verschlechterung, da bei Fahrten aus dem Kreis Unna an den Niederrhein
weiterhin der NRW-Tarif gilt. Bahncard-Kunden wird es freuen.
Der VRR plant für 2014 eine größere Tarifreform. Hier sind
VCD und Pro Bahn eingebunden, da beide Verbände als ständige Gäste ohne
Stimmrecht im VRR-Ausschuss für Tarif und Marketing vertreten sind. Die
Fahrgastverbände werden sich unter anderem dafür einsetzten, dass das gesamte
VRR-Ticketsortiment in den VRR-Gemeinden des Kreises Unna verkauft und
anerkannt wird.
Westfalentarif
In Westfalen gibt es heute fünf Gemeinschaftstarife. Neben
dem Ruhr-Lippe-Tarif, der u.a. im Kreis Unna und dem Märkischen Kreis gilt,
sind dies der Münsterland-Tarif, der VGWS-Tarif in Südwestfalen sowie der 6er
und der Hochstifttarif in Ostwestfalen. Der Ruhr-Lippe-Tarif gilt auch für alle
Fahrten aus dem Ruhr-Lippe-Raum nach Dortmund (und in den östlichen VRR-Raum).
Im Rahmen des Gesetzes über den
öffentlichen Personennahverkehr in Nordrhein-Westfalen werden diese fünf Tarife
zu einem neuen Westfalentarif zusammengefasst. Die bisher geltende Anerkennung
des Ruhr-Lippe-Tarifs soll auch für den Westfalentarif gelten. Dann würde es
weiterhin in Dortmund und den anderen oben genannten Gemeinden zwei
Verbundtarife geben: den VRR-Tarif und den Westfalentarif. Die Bedeutung des
Westfalentarifs liegt für Dortmund als westfälisches Oberzentrum vor allem in
der Erreichbarkeit aus dem Umland. Heißt: Vom Westfalentarif profitieren die
für Dortmund wichtigen Einpendler und Citybesucher. Zuständig für die
Integration Dortmunds in den Westfalentarif ist zunächst der VRR, der dieser
Entwicklung positiv gegenüber steht. Für Bus- und Bahnfahrer in Dortmund und
dem Kreis Unna wird es also in den nächsten Jahren immer wieder Tarifänderungen
geben. In der VCD-LAG (Landesarbeitsgemeinschaft) Ruhr besteht die Chance, sich
früh darüber zu informieren und an der einen oder anderen Stelle Verbesserungen
für die Fahrgäste zu erreichen.
Oliver Stieglitz
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