Anfang 2009 hat das Bundesverkehrsministerium den
bundesweiten Modellversuch „Innovative öffentliche Fahrradverleihsysteme“
ausgeschrieben. Eine Antragsgemeinschaft von 10 Städten aus dem Ruhrgebiet hat
am Wettbewerb teilgenommen und die Förderzusage gewonnen.Beteiligt sind die fünf Portalstädte der Kulturhauptstadt
2010: Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen und Oberhausen, dazu Bottrop,
Gelsenkirchen, Hamm, Herne und Mülheim. Antragsteller ist der Regionalverband
Ruhr (RVR), der die Federführung übernommen hat. Mit dabei sind: der
Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR), die PIA (paritätische Initiative für Arbeit
als Dachorganisation der örtlichen Fahrradstationen) und die Firma Nextbike als
Betreiber.
Die Zielsetzung
ÖPNV und Fahrrad sollen zusammen den Umstieg vom Auto auf
die umweltfreundlichen Verkehrsmittel unterstützen. Die Leihräder schließen die
Lücke des ÖPNV bei der Flächenschließung: Für die letzten Kilometer von der
Haltestelle zum Ziel ist das Fahrrad das ideale Verkehrsmittel. Beide profitieren:
Der ÖPNV wird attraktiver, gewinnt neue Kunden und beschert gleichzeitig dem
Fahrradverleihsystem zusätzliche Nutzer.
Die Zielgruppe
Im Focus des Phase 1 (2010) steht der Tourismusverkehr zur
Kulturhauptstadt 2010. Ab 2011 rücken Pendler und der alltägliche
Kurzstreckenverkehr in den Mittelpunkt.
Die Standorte
Die Stationen der Leihräder befinden sich an den
Hauptspielorten der Kulturhauptstadt, an aufkommensstarken ÖV-Haltestellen und
an zentralen (Ziel-)Orten in den Innenstädten. Bis 2012 sollen 300
Leihstationen mit 3000 Rädern bestückt werden, 5 bis 20 je Station.
Die Preise
Jede Stunde kostet 1 Euro, pro Tag fallen maximal 8 Euro an.
Besitzer eines VRR-Tickets, gleich welcher Art, können ein Leihfahrrad in den
ersten 30 Minuten gratis nutzen.
Für Abonnenten wird die Ausleihe in einem 2. Schritt (ab
2011) denkbar einfach: Eine Kommunikationseinheit an der Leihstation erkennt
den Ticketinhaber und teilt ihm die Nummer des Zahlenschlosses mit. An der
Zielstation meldet sich der Kunde genauso ab. Er hält sein Ticket vor das
Lesefeld der Kommunikationseinheit, die Abgabe wird registriert, der
Leihvorgang ist beendet. Für Einzelticketinhaber soll es von Beginn an
ebenfalls Sondertarife geben. In einem weiteren Schritt ist die Entwicklung
eines Einzelticketscanners vorgesehen.
Das Mietrad
Die Mieträder sind robuste, alltagstaugliche Alu-Räder mit 3-Gang-Nabenschaltung.
Der Betreiber
Der Betreiber des Fahrradverleihsystems wird Nextbike, ein
privater Fahrradverleiher mit Sitz in Leipzig. Nextbike ist seit 2005 am Markt
und mittlerweile in vier Ländern (Deutschland, Schweiz, Österreich, Neuseeland)
vertreten; in Deutschland allein in 21 Städten. Nextbike stellt die Leihräder,
die Systemfahrradständer, die Kommunikationseinheiten und sein Buchungssystem (Call-Center)
zur Verfügung. Die Logistik vor Ort übernehmen – im Auftrag und auf Rechnung
von Nextbike – die örtlichen Radstationen unter Leitung der PIA. Die
Gesamtsteuerung erfolgt durch eine Arbeitsgemeinschaft unter Leitung des RVR.
Manfred Krüger-Sandkamp
>> www.metroradruhr.de
>> www.turus.net/kultur2010/aktuell
>> http://www.derwesten.de/.../Mit-dem-Rad-durch-die-Kulturhauptstadt
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