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Dortmund zählt seit zweieinhalb Jahren zu den fahrradfreundlichen Kommunen in NRW. Nicht zu Unrecht, meint der Kreisverband Dortmund-Unna des Verkehrsclubs Deutschland e.V. (VCD). Im Winter aber ist von der fahrradfreundlichen Stadt sprichwörtlich nichts zu sehen. Die Radwege im Stadtgebiet sind derzeit fast ausnahmslos kaum oder gar nicht zu befahren. Sie werden nicht nur nicht geräumt, sie werden meist sogar zugeschüttet - häufig schieben Schneepflüge die weiße Pracht genau auf die Radfahrstreifen (da liegt der Schnee teils meterhoch).
Gefährlich ist das etwa, wenn - wie an der Grafenhofkreuzung (Wall/Hansastr./Hohe Straße) - der Radfahrstreifen vereist oder vermatscht ist, die ihn rechts und links umgebenden Autospuren hingegen sämtlich von Schnee befreit sind. Gefährlich wird es, wenn Radfahrer doch einmal einen Radweg benutzen können (oder auf den Fußweg ausweichen) und dann Straßen(kreuzungen) passieren müssen: Straßenränder und Radfahrerfurten sind meist vereist und/oder mit Schnee zugeschüttet, selbst schiebend sind solche Passagen problematisch.
Der VCD-Kreisverband weist darauf hin, dass Radfahrer im Winter nicht geräumte Radwege auch nicht benutzen müssen. Sie können auf die Straße ausweichen. Das trauen sich an Hauptverkehrsstraßen allerdings meist nur geübte Alltagsradler zu. Der VCD appelliert deshalb in diesen Tagen besonders an die Autofahrer, Rücksicht auf Radfahrer zu nehmen. Schließlich sind nicht nur die Radwege unpassierbar, auch die Straßenränder sind meist vereist. Radfahrer sind deshalb gezwungen, sich eher zur Fahrbahnmitte hin zu orientieren.
Dass die Beschäftigten der EDG viel zu tun haben in diesen Tagen, ist dem VCD durchaus bewusst. Dennoch stünde es einer fahrradfreundlichen Kommune gut an, den Radverkehr und dessen Bedürfnisse im Winter nicht völlig zu ignorieren. Zumindest die wichtigsten Routen und Zufahrten zu den Straßen sollten geräumt werden. In anderen fahrradfreundlichen Kommunen ist das üblich. Die Dortmunder Bürger bittet der VCD, beim Schneeräumen nicht die zahlreichen Bordsteinradwege mit Schnee zuzuschütten, sondern diese möglichst auch freizuräumen.
Lorenz Redicker
>> Bericht der Westfälischen Rundschau vom 30.1.2010
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