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Stadtfairkehr Nr. 24 - Frühjahr 2007 - Seite 4

28 Millionen für den Flughafen

28 Millionen für den Flughafen - und Easyjet droht

Die Entwicklung überrascht nicht:  28 Millionen Euro versenkt der Flughafen Dortmund in den kommenden vier Jahren in - so nennt er es - Ergänzungsbauten. Und will doch viel mehr. Wenn Terminal West und Vorfeld ausgebaut, ein neuer Check-In-Schalter und neue Gepäckbänder errichtet sind, will Flughafen-Chef Manfred Kossack den großen Wurf: Die Landebahn soll von 2000 auf 2800 Meter verlängert werden, Flieger von 5 Uhr morgens  bis Mitternacht starten und landen dürfen. Was das kosten und bringen soll - dazu werden erst Millionen-teure Gutachten in Auftrag gegeben. Vom Flughafen selbst jedenfalls gibt es keine Zahlen.Die Reaktion auf den Masterplan 2020 genannten Wunschzettel  ist vielstimmig. Der Oberbürgermeister (Langemeyer, SPD) sagt erst einmal: Nein, nicht mit mir. Die SPD-Spitze (Drabig, Partei; Prüsse, Fraktion) wirft sich für Parteifreund Kossack und Flughafen in die Bresche, die SPD-Basis ist erschrocken und eher dagegen. Die Grünen sagen laut Nein, nehmen im Rat aber leise Rücksicht auf die SPD, bei der CDU heißt es: Nein, aber das Nein sei kein Dogma, ähnlich klingt es bei der FDP. Flughafen-Chef Kossack jedenfalls ist zufrieden: „Wir sind am Anfang einer wunderbaren Diskussion.” Der Mann hat ein gutes Gedächtnis.

Auch Easyjet hat einen Wunschzettel. Die längere Landebahn steht nicht darauf, wohl aber längere Betriebszeiten. Reguläre Starts und Landungen bis 23 (statt 22) Uhr fordert der Billigflieger, bei Verspätungen sollen die Jets unbegrenzt landen dürfen. Andernfalls „verschenken sie leider sehr viel Geld”, macht Easyjet-Chef Harisson deutlich, wohin die Flugreise gehen soll.

Geld verschenkt der Flughafen bereits jetzt mit dem Subventionsprogramm Neres, hauptsächlich an Easyjet übrigens. Bis Ende 2008 sieht Neres günstige Start- und Landegebühren sowie „Marketingzuschüsse” bei neuen Verbindungen vor. Höhere Gebühren soll Easyjet aber auch nach 2008 wohl nicht zahlen – der Flughafen plant eine Anschlussregelung und will dann Mengenrabatte gewähren. Heißt: In Wickede werden also auch künftig tiefrote Zahlen geschrieben. 

Wenn nicht die EU dem Flughafen einen Strich durch die Rechnung macht. Die Kommission prüft eine Wettbewerbsbeschwerde; sowohl die Quersubventionierung durch die Stadtwerke als auch das Förderprogramm Neres nimmt Brüssel unter die Lupe.                Lorenz Redicker

Stand: 20.04.2009
     

   
 
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