Der
Masterplan Mobilität wurde 2004 vom Rat als verbindlicher
Orientierungsrahmen für die Verkehrspolitik beschlossen. Gleichzeitig
sollte der Masterplan mit jährlichen Schwerpunktthemen fortgeschrieben
werden. Nach dem Betrieblichem Mobilitätsmanagement steht 2006 der
Radverkehr im Mittelpunkt.
Das Mobilitätsmanagement für Betriebe
umfasst den gesamten betrieblichen Verkehr, also Arbeitswege,
betrieblich veranlasste Wege der Mitarbeiter und Warentransporte.
Während die Waren heute oft mit ausgefeilten Logistiksystemen kosten-
und zeitoptimiert transportiert werden, sind Wege der Mitarbeiter
selten im Fokus. Dabei ergeben sich durchaus Finanzvorteile für ein
Unternehmen, wenn es sich dem Thema zuwendet. So kann der Fuhrpark
teilweise oder ganz mit anderen Betrieben geteilt oder versucht werden,
die Mitarbeiter möglichst mit dem Rad zur Arbeit kommen zu lassen, was
in der Regel zu reduziertem Krankenstand führt.
Die Stadt Dortmund ist nach einer Auftaktveranstaltung im Februar 2005 selbst mit drei Projekten aktiv geworden: Die
Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ wurde zusammen mit der AOK
Westfalen-Lippe durchgeführt. Mitarbeiter von Firmen sollten im Rahmen
eines Wettbewerbes möglichst mit dem Rad zur Arbeit fahren. 190 000 km
wurden während dieser Aktion mit dem Rad zurückgelegt. Die Hälfte der
583 Teilnehmer gab an, mehr Rad als sonst gefahren zu sein. Die Aktion
soll 2006 fortgesetzt werden. Für ihre eigenen Mitarbeiter und als
Vorbild für andere Betriebe möchte die Stadt Dortmund einen
Großkundenvertrag mit den DSW21 abschließen. Damit können Mitarbeiter
der Stadt ein vergünstigtes persönliches Monatsticket erwerben. Mit
einem Abschluss der Verhandlungen wird im Frühjahr 2006 gerechnet.
Seit
2003 beteiligt sich Dortmund am „Pendlernetz NRW", das
Fahrgemeinschaften für Berufs- und Freizeitpendler im Internet
vermittelt. Es handelt sich um ein Projekt von mittlerweile etwa 20
kreisfreien Städten und Kreisen. Ab 2006 werden auch die Städte Bochum
und Herne sowie der Ennepe-Ruhr-Kreis beteiligen, was die Attraktivität
des Services für Dortmund noch einmal erhöht.
Der Masterplan
formuliert das Ziel, den Radverkehrsanteil am Gesamtverkehrsaufkommen
in Dortmund bis 2015 von 6 auf mehr als 12 Prozent zu verdoppeln. Daher
ist für 2006 der Arbeitsschwerpunkt Radverkehr für den Masterplan
beschlossen worden. Ein wichtiger Schritt ist der geplante Beitritt in
der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte und Gemeinden NRW
(AGFS). Das Programm der AGFS will durch eine Schwerpunktförderung die
beschleunigte und flächendeckende Umsetzung kommunaler
Radverkehrskonzepte erreichen und das Fahrradklima in den Kommunen
stärken. In den Teilnehmerstädten konnte der Radverkehrsanteil spürbar
gesteigert werden.
Dazu plant die Stadt Dortmund viele Aktionen. Unter anderem ist geplant: • Fortsetzung des Lückenschlussprogramms für Radwege und weitere Öffnung von Einbahnstraßen • Vorbereitung und Teilnahme an der 2. Dortmunder Fahrradmesse (6. Mai 2006) • Erarbeitung einer Bauherren-Broschüre zum Abstellen von Rädern in Gebäuden • Teilnahme an der AOK-Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ • Erarbeitung von Fahrradstadtteilplänen • Erarbeitung
von Abstellkonzepten für die Stadtbezirkszentren; Errichtung von drei
Abstellanlagen im Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Stadion • Mehr Abstellplätze an Schulen
Insgesamt
ist es erfreulich, dass der Masterplan Mobilität nicht nur ein Stück
beschriebenes Papier ist, sondern dass sich die Stadt auch um die
Umsetzung der Ziele bemüht. Dabei ist das Programm der Stadt für dieses
Jahr schon recht umfangreich, wenn man bedenkt, dass das
„Tagesgeschäft“ auch bearbeitet werden will. Auf der anderen Seite
können alle Bürger sich um Initiativen zur Förderung der Radverkehrs
bemühen und damit das offizielle Programm der Stadt bereichern. Stefan Malcher
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