Autoren: Michael Minholz und Jürgen Potthoff
An Rhein und Ruhr.
Verspätungen gehören beim Regionalverkehr der Bahn
in NRW quasi zum Inklusivangebot. Und so dürfen die genervten Pendler
zwar hoffen, dass mit dem neuen, gestern vorgestellten
Regional-Express-Konzept vieles besser wird an den Bahnsteigen. Aber es
dauert, bis alles realisiert ist. Offiziell heißt das Motto: mehr Takt,
mehr Platz und mehr Zug - ab dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember.
Dies sind die Neuerungen im Einzelnen, die mit dem Fahrplanwechsel 2010/11 umgesetzt werden sollen:
Neue Linienführungen
Der
RE 1 quer durch Nordrhein-Westfalen fährt künftig von Aachen nach
Paderborn (zuletzt Aachen – Hamm). Damit wird eine frühere Kürzung der
Strecke zurückgenommen. Ursprünglich fuhr der RE 1 sogar bis Bielefeld.
Der RE 2 bedient die Strecke Düsseldorf Hbf. (via Flughafen) nach Münster (bisher Mönchengladbach -Münster).
Der RE 11 bringt Reisende von Mönchengladbach nach Hamm (bisher Düsseldorf - Paderborn).
Größere Kapazitäten
Jeweils
ein zusätzlicher Doppelstockwagen auf den besonders stark
frequentierten Strecken von RE 1, RE 2 und RE 5 wird das
Sitzplatzangebot steigern. Zudem geht an den längeren Zügen das Ein- und
Aussteigen schneller vonstatten. Der Einsatz der zusätzlichen Wagen
erfolgt beim RE 2 ab dem Fahrplanwechsel im Dezember, beim RE 1 zwischen
März und August 2011 und beim RE 5 erst zwischen August und November
2011.
Modernere Züge
Auf der Linie RE 11 fahren künftig
statt der lokbespannten Züge mit Doppelstockwagen modernisierte
Elektro-Triebzüge vom Typ ET 425 Plus in Doppeltraktion. Sie bieten laut
NRW-Verkehrsministerium unter anderem neue Sitze und optimierte
Klimaanlagen und kommen ab Frühjahr 2011 zum Einsatz. Bereits ab dem
Fahrplanwechsel im Dezember 2010 setzt die DB Regio NRW auf dieser Linie
zusätzliche Doppelstockwagen ein.
Mehr Angebot
Künftig
stehen den Fahrgästen auf den Regionalexpress-Linien zwischen dem
Ruhrgebiet und Düsseldorf drei Verbindungen pro Stunde zur Verfügung. Im
Hauptkorridor zwischen Hamm und Duisburg sowie zwischen Essen und
Düsseldorf entsteht ein annähernder 20-Minuten-Takt.
Der neue
Regionalexpress 1 schafft eine schnelle Direktverbindung von Köln nach
Paderborn. Alle zwei Stunden fährt der Zug bis Paderborn – und zwar
täglich. Weiterer positiver Effekt: Dadurch gibt es erstmals auch am
Wochenende eine regelmäßige Verbindung zwischen Hamm und Paderborn.
Zudem verkürzt sich die Reisezeit von Lippstadt oder Soest nach
Düsseldorf um bis zu 25 Minuten gegenüber dem bisherigen RE 11. Die
Verbindung ist damit so schnell wie der ICE/IC.
Zwischen Dortmund und Hamm wird der RE 1 künftig zügiger unterwegs sein.
Mit
dem RE 2 geht es erstmals ohne Umsteigen von Münster oder
Recklinghausen nach Düsseldorf. Diese direkte Verbindung bot zuvor nur
der Fernverkehr.
Der Regionalexpress 11 fährt auf seinem neuen
Weg stündlich und bindet den linken Niederrhein schnell und direkt an
das Ruhrgebiet und Westfalen an.
Bild:
Für Fahrgäste im Regionalverkehr
- wie hier am Hauptbahnhof Dortmund - soll sich einiges verbessern:
Künftig soll es mehr Platz, modernere Züge und mehr Angebote geben.
WR-Foto:Knut Vahlensieck
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