Von Gerald Nill
Wofür so ein Patreitag alles gut ist: Beim Dortmunder Hauptbahnhof stehen jetzt plötzlich alle Signale auf Grün. Das versichern Franz-Josef Drabig und Ulla Burchardt (SPD) in einem Gespräch mit den Ministern Tiefensee (Verkehr) und Steinbrück (Finanzen). | | Am 15. November soll der Knoten für den neuen Hauptbahnhof formal und endlich durchschlagen werden. Das stellten die Dortmunder Bundestagsabgeordnete und der Unterbezirksvorsitzende gestern in Aussicht. An jenem Tag komme der Haushaltsausschuss zusammen und werde eine Umwidmung von Mitteln aus dem Topf fürs Schienennetz in einer Größenordnung von ca. 75 Mio. Euro beschließen. Dann sei die Umsetzung des Beschlusses nur noch eine Verwaltungssache. |
Drabig zeigte sich erleichtert, dass ein funktionaler Bahnhof nach den Plänen der Bahn AG bis zur Kulturhauptstadt 2010 zumindest eine Baustelle statt einer "Pommesbude mit Gleisanschluss" ermögliche.
Mit der Ankündigung des Durchbruchs bestätigen die Sozialdemokraten das, was CDU-Bundestagsabgeordneter Erich G. Fritz in der vergangenen Woche avisiert hatte. Dass Fritz mit seiner Verlautbarung vorgeprescht sei, "tut der Sache nicht gut", erklärte Ulla Burchardt gestern. "Ich dachte, ich falle vom Hocker, als ich das gelesen habe", so Burchardt. Sie erzürnt, dass die CDU nun die Früchte ernten wolle. Dabei seien im Bundesverkehrsministerium überhaupt keine Anträge der CDU bekannt. Es handele sich wohl um Geheimpapiere. Mehr noch, die CDU habe die neuen Hauptbahnhöfe für Duisburg und Dortmund sogar gefährdet, weil sie auch Münster und Wuppertal mit in das Paket packen wollte.
Richtig sei, dass Mittel aus dem Schienennetz-Programm in das Dortmunder Bahnhofsprojekt fließen sollen. Burchardt bestätigt auch, dass es, wie berichtet, für den Hörder Bahnhof nun sehr gut aussehe. Auch hier solle es in Kürze Gespräche mit allen Planungsebenen geben.
Der Hauptbahnhof soll nach Plänen der Bahn AG umgesetzt werden. Laut Burchardt müsse man sich endgültig von einem "Freizeit- und Einkaufstempel" verabschieden. Drabig findet diese Entscheidung richtig und begrüßt einen "funktionalen Hauptbahnhof", der seiner Bedeutung gerecht werde. "Für Dortmund eine gute Entscheidung", findet Drabig.
Nach WR-Informationen stammen die neuen Bahnhofspläne aus dem Hause RKW-Architekten in Düsseldorf. Dort war gestern zu erfahren, dass man sich "noch in einem sehr frühen Planungsstadium" befinde. Ideen gebe es, aber es sei noch viel zu früh, heute Pläne vorzulegen. RKW bestätigt, dass es noch in diesem Monat wichtige Gespräche gebe, bei der alle Beteiligten präzisieren, was sie genau gebaut haben wollen. Anfang des Jahres könne man sicher mehr sagen, so die Bahnhofs-Architekten.
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